Deine PatientInnen haben Probleme im Bereich des Bewegungsapparats. Sind diese auf Grund eines Unfalls oder einer (erblichen) degenerativen Abnutzung entstanden, ist die Ursache nachvollziehbar und die Therapie oft klar. Jedoch sind nicht alle Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparats einzig auf diese Ursachen zurückzuführen. Oft sind die Zusammenhänge komplexer und die Therapie sinnvollerweise interdisziplinär.
Die folgenden Krankheitsbilder sind in der Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zentral:
Metabolisches Syndrom
Das metabolische Syndrom umfasst die Krankheitsbilder des Übergewichts / Adipositas, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (Hypertriglizeridämie) und Bluthochdruck (Hypertonie).
Die Berührungspunkte mit der Osteopathie, Physio, Ergo- und Bewegungstherapie sind insbesondere folgende:
Adipositas
In der Schweiz ist aktuell mindestens jede 10. Person adipös. Diese Zahl hat sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt. Übergewicht und Adipositas können zu Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Fettstoffwechselstörungen führen. Ebenso hat die Adipositas einen erheblichen Einfluss auf den Bewegungsapparat. Durch die höhere Belastung der Gelenke, infolge des zu hohen Körpergewichts, entstehen Folgeschäden an Gelenken, welche Schmerzen zur Folge haben. Kniegelenke sind von übermässigem Gewicht (Belastung) am meisten betroffen. Diese Beschwerden zu therapieren ist unerlässlich. Die Therapie der Ursache zur langfristigen Verbesserung der Beschwerden der PatientInnen sind hier ebenso wichtig, wenn nicht zentral. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist diesem Fall von zentraler Bedeutung. Die Therapierenden müssen erkennen und benennen, wo das Problem ursächlich zu suchen ist und den PatientInnen einen geeigneten und für den langfristig erfolgsversprechenden Weg aufzeigen können.
Diabetes
- Aktuell sind in der Schweiz rund 460'000 Personen an Diabetes Typ 2 erkrankt. Die Tendenz ist steigend. Die Hälfte aller DiabetikerInnen wissen noch gar nicht, dass Sie an Diabetes erkrankt sind – es dauert meist rund 7 Jahre, bis die Diagnose gestellt wird.
Leider werden einige Betroffene nicht richtig behandelt, sei es aus Unwissen, mangelnder Compliance oder auf Grund von mangelndem Einbezug von Fachpersonen (Diabetologie, Diabetesberatung, Ernährungsberatung). Die nach wie vor weit verbreitete Meinung man habe «etwas Alterszucker, was normal sei», kann zu fatalen Folgeschäden führen. Amputationen, nach langjährig schlecht eingestelltem Diabetes, gehören hier leider dazu. Nach Amputationen werden die PatientInnen in der Physiotherapie betreut und erzählen dort oft von Ihrem Leiden. Hier sollen Therapierende auf die Person eingehen und erste Informationen zur Verfügung stellen wie auch Fachpersonen vermitteln. Dies soll ebenfalls geschehen, wenn Betroffene in der Therapie Diabetes erwähnen.
Mehrwert für die Therapierende
- Kompetenzerweiterung: Grundwissen über die wichtigsten ernährungsphysiologischen Zusammenhänge bei den wichtigsten Erkrankungen (metabolisches Syndrom mit Schwerpunkt Adipositas/ Diabetes)
- Erfolg in der Behandlung durch interdisziplinären Ansatz
- durch ganzheitliche Betrachtungsweise Vertrauen der PatientInnen zu Therapierenden schaffen.