«Wie erkenne ich Störungen am Bewegungsapparat, die eine ernährungsbedingte Ursache haben könnten?»
Bei Problemen im Bereich des Bewegungsapparats, die aufgrund eines Unfalls oder einer (erblichen) degenerativen Abnutzung entstanden sind, ist die Ursache nachvollziehbar und die Therapie oft klar.
Jedoch sind nicht alle Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparats einzig auf eine Ursachen zurückzuführen. Oft sind die Zusammenhänge komplexer und die Therapie sinnvollerweise interdisziplinär.
Die folgenden 2 grossen Krankheitsbilder sind in der Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zentral. Gewisse rheumatische Erkrankungen wie Arthritis, Gicht und Osteoporose können mit einer Ernährungsumstellung positiv beeinflusst werden.
Rheumatische Erkrankungen:
Rheuma ist die Volkskrankheit Nummer 1. In der Schweiz leiden 2 Mio. Einwohner an rheumatischen Beschwerden. Rheuma tritt nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei Jüngeren und sogar bei Kindern auf. Die medizinischen Gesamtkosten belaufen sich gemäss Studien auf 23 Mrd. Franken pro Jahr (Quelle: Rheumaliga Schweiz).
a) Osteoporose
Rund 400'000 Personen sind in der Schweiz von Osteoporose betroffen – vorwiegend Frauen. Die Wahrscheinlichkeit, ab dem 50. Lebensjahr infolge Osteoporose einen Knochenbruch zu erleiden, liegt in der Schweiz bei durchschnittlich 51% für Frauen und 20% für Männer (Quelle: Rheumaliga Schweiz).
Für die Entstehung der Osteoporose sind nebst dem normalen Knochenalterungsprozess, erblichen Veranlagungen, sowie einige Grunderkrankungen, die eine sekundäre Osteoporose auslösen können. Auch Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, Calciummangel und Vitamin D Mangel sind begünstigende Faktoren.
b) Arthritis:
Die rheumatoide Arthritis betrifft bis 1.5% der Bevölkerung in Industrieländern- vorwiegend Frauen. Es handelt sich bei der rheumatoiden Arthritis um eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung, deren Ursachen weitgehend unbekannt sind. Neben genetischen Faktoren, werden aber auch das Übergewicht und die Ernährung als Risikofaktoren diskutiert. Insbesondere kann eine (entzündungshemmende) Ernährung hier erfolgsversprechend sein.
c) Gicht
Gicht ist eine sehr schmerzhafte Form von Rheuma, die vorwiegend Männer betrifft. Sie befällt die Gelenke und Weichteile und ist in der Schweiz weit verbreitet. Nebst erblichen Veranlagungen spielt bei der Entstehung der Gicht die Ernährung eine zentrale Rolle. Ebenso sind zur Vermeidung eines erneuten Gichtanfalls Ernährungsempfehlungen unabdingbar.
Insgesamt gesehen, ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Physio-, Ergo-, BewegungstherapeutInnen, OsteopathInnen und den Ernährungsfachpersonen bei rheumatischen Erkrankungen von zentraler Bedeutung für den Therapieerfolg der PatientInnen.
Mehrwert für TherapeutInnen:
- Kompetenzerweiterung: Erweitertes Wissen über die wichtigsten ernährungsphysiologischen Zusammenhänge bei den wichtigsten Erkrankungen mit Schwerpunkt Osteoporose, Arthritis, Gicht
- Erfolg in der Behandlung durch interdisziplinären Ansatz
- Schaffen von Vertrauen der PatientInnen zu ihren Therapierenden dank einer ganzheitliche Betrachtungsweise